Studierendenseminare 2010-2014
Wintersemester 2014/2015 - "Geschichte im (Grenz)Raum. Außerschulische Lernorte in der deutsch-tschechischen Bildungsarbeit"
Das zweitägige Studentenseminar für Studierende der Universitäten Passau und Budweis hatte zwei Themen: der Passauer Dom und die Passauer Trift. An beiden Themenblöcken wurde exemplarisch gezeigt, welche pädagogischen Möglichkeiten Lehrkräfte haben, außerschulische Lernorte zu besuchen. Die Kunststile Gotik und Barock und das Holztransportsystem sind im gesamten Bayerischen Wald und Böhmerwald zu finden. Daher lassen sich beide speziell Passauischen Lernorte allgemein übertragen auf das gesamte deutsch-tschechische Grenzgebiet.
Wir haben den Passauer Dom von außen und innen betrachtet und sind dem barocken Schein auf den Grund gegangen. Mithilfe ausgewählter Abbildungen, Zeichnungen und Karten haben wir festgestellt, dass das Bauwerk gotischer ist, als man auf den ersten Blick meinen möchte. Anschließend hatten wir die Gelegenheit, mit einem Mitarbeiter der Staatlichen Dombauhütte ganz nah an die gotische Außenhaut des Domchores zu kommen. Wir konnten anschließend bei einem Gang durch den Dachboden diesmal aus anderer Perspektive die gewaltigen Ausmaße des Passauer Domes erleben. Wie der Besuch eines sakralen Bauwerkes und speziell des Passauer Domes zusammen mit Schülern aussehen kann, konnten die Student_innen anschließend anhand pädagogischer Arbeitsmaterialien in einem Seminarraum der Katholischen Theologie untersuchen.
Die Exkursion am zweiten Tag hat uns ins Ilztal geführt. Mithilfe alter sowie aktueller Karten, historischer Fotographien und originaler Textquellen haben wir an Orten wie dem Bschütt, dem Hofbauerngut in Hals und der Triftsperre Ablauf, Mühsal und Bedeutung der Holztrift rekonstruiert. Gerade das Industriedenkmal Triftsperre wird lebendig, wenn man historische Abbildungen mit dem heutigen Zustand vergleicht. Auch hier wurde in einem Nebenraum des Gasthauses wieder intensiv in gemischten deutsch-tschechischen Gruppen gearbeitet. So haben die Studierenden neben zahlreichen neuen persönlichen Eindrücken auch Ideen für didaktisches Arbeiten außerhalb der Schule mitgenommen.
Hier finden Sie das Programm dieses Studentenseminars.
Sommersemester 2014 - "Bier, Bleistifte und Glocken in die ganze Welt"
Für ein Seminar zum Thema Wirtschaftsgeschichte im Unterricht verbrachten Passauer und Budweiser Studierende drei Tage (vom 14. bis 16. Mai 2014) an der Südböhmischen Universität und in der Stadt Budweis. Ein Vortrag von Herrn Jiří Dvořák über die wirtschaftliche Entwicklung Budweis in den Jahren 1850 - 1945, der gemeinsame Besuch der Koh- i-Noor-Fabrik und der Brauerei Budvar statteten die Studierenden mit dem nötigen Hintergrundwissen für ihre eigene Recherche aus. Während einer gemeinsamen Spurensuche durch Budweis sammelten die Gruppen Fotomaterial zu ihren Themen. In deutsch-tschechischen Gruppen erarbeiteten die Studenten/innen Präsentationen und entwickelten Ideen, wie man die Glockengießerei Perner, die Koh-i-Noor-Fabrik und die Budweiser Brauerein im Schulunterricht behandeln kann. Die Geschichte dieser Fabriken sind ein Spiegel der Beziehungen zwischen den deutschen und den tschechischen Einwohner Budweis´ und eignen sich so besonders für die grenzüberschreitende Bildungsarbeit.
Hier finden Sie das Programm zu dieser Veranstaltung.
Wintersemester 2013/2014 - "Bayerisch-böhmische Grenzlandgeschichte in der Vermittlungsarbeit"
Vom 2. bis 4. Dezember 2013 haben sich Budweiser und Passauer Studierende mit verschiedenen Aspekten bayerisch-böhmischer Grenzlandgeschichte beschäftigt. Die 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten zuerst das Böhmerwaldmuseum. Nach einer Einführung durch Herrn Manfred Prangofer, der die Ausstellung maßgeblich gestaltete, führten sich die Studenten/innen gegenseitig durch die Räume. Diese wollen Deutschen und Tschechen die Augen öffnen für die gemeinsame Geschichte und damit für die gemeinsame Zukunft. Nach Vorträgen über die deutsch-tschechische Geschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart führte Herr Mario Puhane, Archivar der Universität Passau, am nächsten Tag durch die bayerisch-böhmische Geschichte der Grenzstadt Passau. In deutsch-tschechischen Kleingruppen erarbeiteten anschließend die Studierenden Stadtralleys für Schulklassen zu den Themen "Der Goldene Steig in Passau", "Passauer Innstadt" und "Granit in Passau". Am letzten Tag wurden die Ergebnisse der Stadtralleys präsentiert und die Passauer Studentinnen und Studenten stellten ihre Themen des Seminars "Bayerisch-böhmische Grenzgeschichte" vor, die einen Bogen vom 19. Jahrhundert bis zum Münchner Abkommen spannten.
Sommersemester 2013 - "Denkmäler erzählen Geschichte. Erinnerungsorte im deutsch-tschechischen Grenzland"
Das Seminar widmete sich Erinnerungskultur im deutsch-tschechischen Grenzland am Beispiel von Denkmälern sowie der Frage, wie man dieses Thema in den Schulunterricht einbinden kann. Die zunächst erarbeiteten theoretischen Grundlagen zu Denkmälern wurden anhand der Geschichte mehrere Denkmäler in Budweis konkretisiert. Die Seminargruppe beschäftigte sich intensiv mit dem Denkmal für den Budweiser Industriellen Vojtěch / Adalbert Lanna, mit dem nicht mehr existierenden Denkmal für Kaiser Joseph II, einem Gedenkstein für kurz nach Kriegsende ermordete Deutsche sowie weiteren Denkmälern in Budweis. In deutsch-tschechischen Arbeitsgruppen wurden sodann Vorschläge zur Arbeit mit den genannten Denkmälern im Schulunterricht erarbeitet.
Wintersemester 2012 / 2013 "Museumspädagogik im bayerisch-tschechischen Grenzraum"
Die Studierenden lernten im Rahmen des Blockseminars die theoretischen Grundlagen der Museumspädagogik, sowie ihre praktische Umsetzung kennen. Im Rahmen des gemeinsamen Treffens besuchten wir das Adalbert-Stifter-Geburtshaus in Horní Planá, das Stadtmuseum in Volary, das Heimatmuseum Röhrnbach:Kaltenbach sowie das Oberhausmuseum Passau. Sodann erarbeiteten die Studierenden aus beiden Städten für diese Museen Entwürfe für pädagogische Angebote.
Sommersemester 2012 - Studentisches Arbeitstreffen zu Workshops mit deutsch-tschechischer Thematik
Eine deutsch-tschechische Studierendengruppe traf sich im Mai 2012 in Budweis um Ideen für Workshops in der Grenzregion zu erarbeiten. Die Workshops sollen bayerischen und tschechischen Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Geschichte, Sprache und Kultur des jeweiligen Nachbarlandes ermöglichen. Bei dem Arbeitstreffen wurden relevante Themen identifiziert, Methoden entwickelt und Entwürfe für Workshops erarbeitet. Diese sind teilweise in die Entwicklung der Workshops eingeflossen, die im Rahmen des Projektes nun angeboten werden.
13. - 15. Mai 2011 "Konfliktgemeinschaft? Das Zusammenleben von Deutschen und Tschechen 1918-1945 am Beispiel der Stadt Krummau"
Während des Wochenendseminars machten sich Studierende der Budweiser und Passauer Universitäten mit den verschiedenen Ausprägungen des Zusammenlebens von Tschechen und Deutschen in Český Krumlov in der Zwischenkriegszeit vertraut. Informationen zu diesem Thema erhielten sie mittels wissenschaftlicher Vorträge, während Rundgängen durch die Stadt und im Regionalmuseum sowie im Museum des Fotoateliers Seidel. Auf dieser Grundlage erarbeiteten sie sodann in gemeinsamen Arbeitsgruppen, welche Quellen sich zu diesem Thema im Schulunterricht nutzen ließen und wie man mit diesen Quellen (Fotografien, Zeitungsartikel, Zeitzeugenerinnerungen) arbeiten könnte.
26. - 28. März 2010 "Natur und Mensch im Museum. Umweltgeschichte und Museumspädagogik im regionalbezogenen Unterricht"
Die Studierenden wurden während des Seminars mit den Grundlagen der Museumspädagogik sowie mit Umweltgeschichte vertraut gemacht und diskutierten darüber, welchen Stellenwert diese im Geschichtsunterricht in Bayern und Tschechien hat. Sodann erarbeiteten sie Unterrichtsmaterialien, die die Beziehung zwischen Mensch und Natur behandeln. Am Beispiel des neu konzipierten Waldgeschichtlichen Museums in St. Oswald lernten sie, kritisch mit Ausstellungen zu arbeiten.