Unterricht und Materialien
Durch die Arbeit mit den folgenden museumspädagogischen Materialien zum Böhmerwaldmuseum sollen sich die Schülerinnen und Schüler in dieser Ausstellung anhand der vorhanden Objekte, Informationstexte und Visualisierungen orientieren und selbstständig informieren. Verschiedene Aufgabenstellungen fordern auf, sich intensiv mit ausgewählten Objekten zu beschäftigen. Das zusätzlich an die Hand gegebene Quellenmaterial soll eine weitere intensivere Beschäftigung mit den Themen ermöglichen. Die Aufgaben sollen die Lernenden dazu anregen, ihre Ergebnisse zu vergleichen und zu diskutieren. Der Besuch des Böhmerwaldmuseums Passau und die Aufgaben, die die Schüler und Schülerinnen vor Ort bearbeiten werden, sind so angelegt, dass sie verschiedene Kompetenzen entwickeln und trainieren. Sie können ein Thema innerhalb eines Museumsraumes aus verschiedenen Blickwinkeln erforschen und den Zusammenhang von musealen Objekten, Beschriftungen und Foto erklären.
Herstellung eines Spieles mit Ausstellungsobjekten des Böhmerwaldmuseums Passau
Variante I Grundschule: Die Schüler und Schülerinnen malen Objekte des Böhmerwaldmuseums Passau, die jeweils zugehörige Karte wird mit dem Begriff beschriftet. Anleitung I
Variante II ZEICHNEN 5. - 8. Klasse: Die Schüler und Schülerinnen zeichnen Objekte des Böhmerwaldmuseums und das zum gleichen Zweck benutzte moderne Gegenstück. Anleitung II
Variante III FOTOGRAFIEREN 5. - 8. Klasse: Die Schüler und Schülerinnen fotografieren eigene Gegenstände und das zum gleichen Zweck benutzte Gegenstück im Böhmerwald. Anleitung III (Lehrkräfte)- Anleitung III (SchülerInnen)
Anleitungen für Lehrkräfte I-III –Kärtchen
Info: Ob beim Zeichnen oder Fotografieren, die Schüler und Schülerinnen beschäftigen sich beim Betrachten und Vergleichen intensiv mit den Ausstellungsobjekten. Ab der Sekundarstufe findet zudem die Auseinandersetzung mit der Wandlung von Gebrauchsgegenständen des eigenen Alltags statt. Die Vor- und Nachbereitung ist lediglich bei Variante III aufwändiger. Nachhaltigkeit wird dadurch erreicht, dass die Jugendlichen selbst ein Spiel herstellen, das sie beim Spielen immer wieder an das Böhmerwaldmuseum erinnern wird.
Von nackten Füßen, Holzklötzen und Stemmeisen
Holzschuhproduktion im Böhmerwaldmuseum Passau
für 5. - 7. Klasse
Ablauf: Die Schüler und Schülerinnen begeben sich auf Entdeckungsreise im Museum und erfahren in verschiedenen Stationen vieles über Holz und Schuhe. Die Aufgabenstellungen reichen vom Museumsdetektiv über Bildbeschreibung, Nachvollziehung technischer Arbeitsschritte bis hin zur Textarbeit. Arbeitsblätter– Lösungsblätter
Info: Anhand von Arbeitsblättern bewegen sich die Schüler und Schülerinnen in eigenständigem Lerntempo durch die Ausstellung. Sie erfahren bei der Bearbeitung der Aufgaben Vielfältiges über Holzschuhe, deren Herstellung, Verwendung und Außer-Gebrauch-kommen. Sie beschäftigen sich mit Objekten, Texten und Fototafeln und erleben das Museum so sehr intensiv. Durch ein Einzelthema werden der Aufbau einer Ausstellung erfahrbar und ein Einblick in die Volkskunde des Böhmerwaldes vor 1945 gewährt.
Von Bäumen, Waldarbeit und Schnitzwerk
Holzverarbeitung im Böhmerwaldmuseum Passau
für 5. - 7. Klasse
Ablauf: Ausgestattet mit Aufgabenblättern, machen sich die Schüler und Schülerinnen auf den selbstständigen Weg durch das Böhmerwaldmuseum. Sie werden zu Museumsdetektiven, Beobachtern, Sprachforschern, Zeitungslesern und erfahren so manches über Holztrift, Alltagsgeräte und Buchherstellung. Arbeitsblätter - Lösungsblätter
Info: Unterschiedliche Arbeitsmethoden gestalten die Beschäftigung mit dem Thema Holz sehr abwechslungsreich. Die Schüler und Schülerinnen beschreiben technische Vorgänge, machen Wortspielereien, entdecken das Material Holz neu und reflektieren den eigenen Umgang damit. Die Zusatzmaterialien in den Arbeitsblättern vertiefen das Wissen über den Holztransport und die Bedeutung des Holzreichtums für den Böhmerwald.
Vom Weben, Hanf und feschen Madln
Kleidung im Böhmerwaldmuseum Passau
für 5. - 7. Klasse
Ablauf: Auch das Thema Bekleidung ist sehr spannend! Deutlich wird dies immer wieder bei der Bearbeitung der sehr abwechslungsreich konzipierten Aufgaben rund um die Wäsche. Suchspiele, Beschreibungen und kreative Arbeitsaufträge begleiten die Schüler und Schülerinnen quer durch die Ausstellung. Arbeitsblätter– Lösungsblätter
Info: Während der selbständigen Bearbeitung der Aufgaben erfahren die Schüler und Schülerinnen, die meist ihre Shirts und Shorts im Modehaus kaufen, vieles über Herstellung, Verwendung und Langlebigkeit von Kleidungsstücken früherer Zeiten. Vom Zuschnitt eines Mieders über die Bestickung von Hosenträgern bis zu robusten Materialien der Bauernkleidung wird ihnen vieles fremdartig vorkommen. Die Beobachtungsgabe wird geschult durch Betrachtung von Bildtafeln, Beschreibung von Objekten und Einordnung des Bekleidungsstils der Klassenkameraden.
Bemerkung: Die Arbeitsblätter zu Holzschuhen,Holzund Trachtensind auf relativ gleichem Niveau konzipiert, in etwa gleicher Zeit zu lösen und lassen sich daher parallel durchführen. Es bietet sich an, die Schüler auf die drei Themen aufzuteilen, so dass sie sich im Ausstellungsraum verteilen und Stauungen vor einzelnen Objekten vermieden werden. Da fast alle Fragen im hintersten Ausstellungsraum zu lösen sind, bleibt die Aufsichtspflicht auch für eine Lehrkraft erfüllbar.
Ein Bauernpaar in Festtracht wird betrachtet
Wortspiel im Böhmerwaldmuseum Passau
für 5.- 10. Klasse
Ablauf: Alle Schülerinnen und Schüler beschreiben gemeinsam die Festtracht eines Bauernpaares. Dazu erhält jeder einen Begriff (z.B. gebauscht, Leinen, Glasperle) und muss diesen in einen sinnvollen Satz einbauen. Einer nach dem anderen spricht seinen Satz laut vor und trägt so zur Beschreibung des Bauernpaares bei. Anleitung – Kärtchen
Info: Die Lernenden müssen sich, von einem einzelnen Begriff ausgehend, visuell und sprachlich mit dem Bauernpaar auseinandersetzen. Sie müssen die Museumsinstallation genau betrachten, um einen Anhaltspunkt oder den Begriff selbst zu finden und in Worte zu formulieren. Sie erkennen dabei Stoffe, Materialien, Farben der Gewänder und bringen diese in Zusammenhang. Aus einzelnen kurzen Wortbeiträgen wird eine Gemeinschaftsarbeit.
Hinterfragung eines Museumskonzeptes für 9. + 10. Klasse
Ablauf: Dieses museumspädagogische Programm bietet einen (ungewohnten) Blick hinter die Kulissen eines Museums. Die Schüler und Schülerinnen verschaffen sich selbst einen Überblick über die kleine, aber abwechslungsreiche Ausstellung, erarbeiten sich die besondere Geschichte des Museums und gehen mit verschiedenen Fragestellungen auf Objektsuche. Die Frage, ob das Böhmerwaldmuseum mehr Heimatstube oder Museum ist und der Vergleich der vergangenen mit der aktuellen Ausstellung bereiten sie auf die abschließende Diskussion vor.
Arbeitsblätter:
Deck- und Endblatt
Stationen und Bedeutung Tabelle
Stationen und Bedeutung Zeitleiste
Übersicht über das Museum
Lauter Experten
Aus allen Zeiten …?
Heimatstube oder Museum?
Ausstellungen Oberplan – Passau
Zur Diskussion gestellt
Arbeitsblätter (gesamt)
Lösungsblätter (gesamt)
Info: Die Lehrkraft entscheidet im Vorfeld, welche und wieviele Aufgaben die Lernenden zur Bearbeitung bekommen. Es gibt eine Auswahl verschiedener Schwierigkeitsstufen. Die Arbeitsblätter sind so konzipiert, dass sie von den Schülerinnen und Schülern alleine gelöst werden, allerdings ist es auch möglich, sie zu zweit oder zu dritt zusammen arbeiten zu lassen.
Tipp: Der Nationalsozialismus und seine Folgen werden in der Schule ausführlich behandelt, die lokalen Auswirkungen jedoch höchstens kurz besprochen. Um das regionale Wissen im Geschichtsunterricht zu vertiefen, bieten wir einen Geschichtsbaustein an zum Thema „Zwangsaussiedlung und die Folgen für den Bayerischen Wald und den Böhmerwald“.
GRUNDSCHULE: die volkskundliche Themen über Holzschuhe, Holzverarbeitung und Trachten und die Gestaltung des Memorys fügen sich vom Heimat- und Sachkundeunterreicht über die Kunsterziehung bis zum Werken sehr gut in den Unterricht der 4. Klasse ein (4.1 Unser eigenes Thema; 4.4.2 „Wir in der Welt – die Welt bei uns“; 4.6.1 Regionalgeschichte; 4.3 Im Blickwinkel: Andere Kulturen;4.1.1 Weg eines natürlichen Werkstoffes …; 4.2.2 Gestalten mit Holz).
SEKUNDARSTUFE I: Die Materialien bis zur 8. Klasse eignen sich gut für die 6. und 7. Jahrgangsstufe. Lernende in Mittelschule, Realschule und Gymnasium beschäftigen sich eigentätig mit Quellen und es eröffnet sich ihnen ein erster Zugang zum Museum. Industrialisierung und Wirtschaftsgeschichte des Heimatraumes stehen im Focus, so in GSE 6.3. Bayern 6.3.2. Wirtschaftsräume und 6.3.3. Strukturwandel. Das Böhmerwaldmuseum eignet sich auch für den Geographieunterricht (GSE 6.3 Bayern, 7.8 Wirtschaftsraum Deutschland, 8.1 Europa; Ek 6.2 Natur- und Kulturraum Europa; Geo 5.3 und 7.3 Ländliche Räume). Die volkskundlichen Themen sind spielerisch dargestellt.
SEKUNDARSTUFE II: Das Programm „GESCHICHTE ERZÄHLT …“ sollte erst ab der 9. Jahrgangsstufe durchgeführt werden. Denn Hintergrundwissen über den Nationalsozialismus, das Protektorat Böhmen und Mähren, die Zwangsaussiedlung der Deutschen und Deutschland in der Nachkriegszeit ist zum Verständnis unerlässlich.