Praktische Tipps
Museen
Böhmerwaldmuseum im Oberhausmuseum
Veste Oberhaus 125
94034 Passau
Telefon: 0851-49335-12
Öffnungszeiten: April bis November Mo-Fr 9:00-17:00 Uhr, Sa-So, Feiertage 10:00-18:00 Uhr.
Das 2007 wiedereröffnete Museum bringt den Besuchern die Geschichte des Böhmerwalds und seiner Bewohnerinnen bzw. Bewohner näher. Eindrucksvolle Objekte und Dokumente veranschaulichen u.a. das Thema Zwangsaussiedlung der Deutschen. Die Beschriftungen im Museum sind deutsch und tschechisch. Thematische Führungen für Schülergruppen sind nach Absprache mit Herrn Manfred Pranghofer (Tel.: 0851-42320) möglich.
Befasst sich das Böhmerwaldmuseum in Passau mit der gesamten Region, so gibt es in zahlreichen bayerischen Gemeinden so genannte Heimatmuseen oder Heimatstuben, die Vertriebene aus verschiedenen Ortschaften im Böhmerwald in Erinnerung an ihren Herkunftsort eingerichtet haben. Diese Museen wurden zumeist in der Gemeinde gegründet, die die Patenschaft über eine Gemeinde im Böhmerwald übernommen hatten.
[HEIMAT.MUSEUM: Röhrnbach.Kaltenbach]
Rathausplatz 1
94133 Röhrnbach
Tel. 08582/9609-0
Öffnungszeiten (freier Eintritt): Mo-Do 8:00-12:00 und 13:00-16:30 Uhr
Fr 8:00-15:00 Uhr, Juli bis September außerdem Sa 9:00-12:00 Uhr
Der Markt Röhrnbach übernahm 1974 die Patenschaft über die Vertriebenen aus der Böhmerwaldgemeinde Kaltenbach, die nur etwa 50 km nordöstlich befand. Die Heimatstube von 1976 mit materiellen Hinterlassenschaften aus Kaltenbach wurde 2010 bis 2012 im Rahmen einer Kooperation mit dem Museum Prachatice neu konzipiert. Ein Besuch lohnt sich!
Heimatmuseum Winterberg im Böhmerwald
Am Markt 2
94078 Freyung
Tel. 08551/588150
Kleines Archiv und Museum über die Winterberger Deutschen, über die die Stadt Freyung 1977 die Patenschaft übernommen hat.
Museum des Heimatkreises Bischofteinitz/Sudetenland im Landestormuseum
Schloßplatz 4
93437 Furth im Wald
Tel. 09973/802585
Das Museum beherbergt in vier Räumen eine Dokumentation über die Deutschen aus dem Kreis Taus und Bischofteinitz.
Heimatstube Sudetenland Tittmoning
Burg Tittmoning
84529 Tittmoning
Tel. 08683/7007-70 (Stadt)
Im Dachgeschoß der Burg, die 1946 als Auffanglager für Vertriebene diente, ist eine Ausstellung über deutschböhmisches Kulturgut und deutsch-tschechische Beziehungen untergebracht.
Archiv und Museums des Heimatkreises Neuern
Marktplatz (Rathaus)
93453 Neukirchen b. Hl. Blut
Öffnungszeiten: 1. Sonntag im Monat von 10:30 bis 11:30 Uhr und nach Vereinbarung
Im Rathaus von Neukirchen befindet sich das Neuerner Museum, das seit 2001 Archiv und Museum des Heimatkreises Neuern ist. Anhand von Hausrat, Textilien und religiösen Objekten wird hier ein Einblick in die Kulturgeschichte des Böhmerwaldes, insbesondere der Stadt Neuern (Nýrsko) geboten.
Bergreichensteiner Heimatstube
Rathaus
Stadtplatz 2
94209 Regen
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8:00-12:00 Uhr und 14:00-16:00 Uhr, Freitag 8:00-12:00 Uhr
Die Stadt Regen übernahm die Patenschaft über Heimatvertriebene aus Bergreichenstein (Kašperské Hory) im Böhmerwald. Seit 1984 befindet sich eine Heimatstube im Rathaus in Regen, wo vor allem liturgische Textilen und bemalte Kirchen-Fahnen ausgestellt sind.
Heimatmuseum Niemes und Prachatitz
Hohe Schulstraße 2
85049 Ingolstadt
Tel.: 0841/87129 oder 0841/42025
Öffnungszeiten: jeden 2. Sonntag im Monat von 14:00 bis 16:00 Uhr oder nach Vereinbarung
Das ehemalige Pedellhaus in lngolstadt beherbergt seit 1988 die Sammlungen der Heimatvertriebenen aus der Stadt Niemes (Mimoň) in Nordböhmen und Stadt und Landkreis Prachatitz (Prachatice) im Böhmerwald. Das Heimatmuseum dokumentiert das Leben vor der Vertreibung , aber thematisiert ebenso die Integration der Vertriebenen in Ingolstadt.
Krummauer Heimatstube
Im Wolfstor, Küferstraße
73728 Esslingen
Tel.: 0711/3412728
Öffnungszeiten: Sonntag 10-12 Uhr und nach Vereinbarung
Die Heimatgruppe Esslingen des Deutschen Böhmerwaldbundes unterhält im Wolfstorturm ein kleines Museum zur Geschichte von Stadt und Kreis Krummau (Český Krumlov). Das Museum erinnert an das Krummauer Schloss, die Holzwirtschaft der Region, die Höritzer Passionsspiele, das Alltagsleben der Böhmerwäldler und den Dichter Adalbert Stifter.
Wallerer Heimatstube
Jahnstraße 6
94065 Waldkirchen
Tel.: 08581/2741
Öffnungszeiten: nach telefonischer Vereinbarung
Die Heimatstube dokumentiert das Alltagsleben in Wallern, das vor allem durch seine alpenländische Architektur bekannt ist. Darüber hinaus wird an die Aussiedlung der deutschen Bewohner erinnert. Die Stadt Waldkirchen hat insofern eine besondere Verbindung mit Wallern, als dass beide Ortschaften entlang des Salzhandelsweges Goldener Steig lagen. Daran wird auch in der Heimatstube erinnert.
Böhmerwäldler Heimatstube Haidmühle
Schulstr. 39
94145 Haidmühle
Tel. 08556-19433
Öffnet nach telefonischer Anmeldung unter: 08556 475 (Tourist-Info Haidmühle)
Die Böhmerwäldler Heimatstube befindet sich im Haidmühler Rathaus und stellt Arbeitsvorgänge in der Haus-, Land- und Waldwirtschaft im Böhmerwald dar. Neben Informationen zum Schwarzenberger Schwemmkanal, können sich die Besucher anhand von Fotos und Karten zudem eine guten Überblick über die Region verschaffen.
Denkmäler
Eine Möglichkeit für eine Exkursion im Rahmen des Themas Vertreibung oder auch als aktuellen Einstieg eignen sich Denkmäler, die vielerorts in Deutschland zur Erinnerung an die Vertreibung errichtet wurden. Häufig werden diese im Stadtraum nicht mehr wahrgenommen und müssen gemeinsam mit den Lernenden erschlossen werden. Dabei sollte auch der Kontext der Entstehung des Denkmals thematisiert werden.
Suchen Sie nach geeigneten Denkmälern in Ihrer Umgebung kann Ihnen eine Veröffentlichung des Bundes der Vertriebenen mit Listen von "Mahn- und Gedenkstätten" sortiert nach Bundesländern nützlich sein.
In Bayern befinden sich in folgenden Orten Denkmäler, die an die Vertreibung explizit aus dem Böhmerwald und an die dortigen Ortschaften erinnern:
- Gedächtniskapelle in Eschlkam zur Erinnerung an Neumark im Böhmerwald
- Glockenspiel am Amtsgericht in Furth im Wald, gestiftet vom Heimatkreis Bischofteinitz
- Denkmal am Beginn des Witiko-Steiges bei Neureichenau, errichtet vom Deutschen Böhmerwaldbund
- Gedenktafel in Ingolstadt, errichtet vom Böhmerwaldheimatkreis Prachatitz
- Böhmerwald-Kriegerdenkmal in Regen, errichtet vom Heimatkreis Bergreichenstein
- Gedenktafel Münchner Abkommen, Hochschule für Musik und Theater München
- Denkmal "Nie wieder München" in Kašperské Hory (Bergreichenstein)
Beispielhaft sei hier zudem Furth i. Wald zu nennen, wo sich zahlreiche Denkmäler befinden. Die Realschule Furth i. Wald hat unter dem Titel "Spuren von Flucht und Vertreibung in Furth im Wald" eine Dokumentationsseite über diese Denkmäler erarbeitet.
Internetseiten
Der Verein Antikomplex beschäftigt sich mit den Veränderungen des tschechischen Grenzlandes und organisiert zahlreiche Bildungsprojekte mit Schulklassen und anderen Zielgruppen. Mit Ihrem Projekt „Das verschwundene Sudetenland/Zmizelé sudety“ wurden sie international bekannt. Auf der Seite sind unter anderem historische und zeitgenössische Fotografien der Grenzortschaften und jHinweise auf Veranstaltungen des Vereins zu finden.
Die Sendung „Kosmopolis“ zeigt seit 17. Januar 2007 Dokumentationen über die Grenzregion und die verschwundenen Dörfer. Gezeigt wird auch wie Schüler an diesen Projekten mitarbeiten. (nur auf Tschechisch, aber mit interessanten Abbildungen).
Spuren suchen
Alte Aufnahmen der Orte aus der Grenzregion werden hier mit zeitgenössischen überblendet. Das Projekt richtet sich an Schüler, die die Aufnahmen und Informationen über die Orte ins Netz stellen. Tschechisch und Deutsch (aber leider nicht komplementär).
Untergegangene Orte
Informative Seite über die "untergegangenen" Dörfer der Grenzregion. Die Seite bildet ein umfassendes, von Nutzern geschaffenes Archiv mit historischen und zeitgenössischen Fotografien verschwundener Ortschaften in ganz Tschechien. Auf Deutsch und Tschechisch.
Schülerprojekt zu Spuren der Vertriebenen
Schüler der Realschule Furth i. Wald haben Spuren der Vertriebenen in ihrer Stadt gesammelt und dokumentiert.
"In Bayern angekommen" - Online-Ausstellung
Das Haus der Bayerischen Geschichte hat die Integration der Flüchtlinge in Bayern in einer Ausstellung dokumentiert, die vollständig im Internet einzusehen ist. Nur auf Deutsch.
Zeitgeschichte online
Das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam betreut die Seite „Zeitgeschichte-online“. Auf der Unterseite werden Materialien zur Debatte um das „Zentrum gegen Vertreibungen“ gesammelt.
Publikation "Umsiedlung, Flucht und Vertreibung der Deutschen als internationales Problem"
Auf der angegebenen Seite des Hauses der Heimat Baden-Württemberg kann man das Heft oder die CD-ROM „Umsiedlung, Flucht und Vertreibung der Deutschen als internationales Problem“ bestellen (nur auf Deutsch). Die 100seitige Broschüre und die CD-ROM bearbeitet das Thema Flucht und Vertreibung als europäisches, historisches und aktuelles Problem.
Unwanted
“The Unwanted“ ist eine Online-Dokumentation und Lernportal über Umsiedlung, Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts. Durch erzählte Lebensgeschichten wird das Schicksal von Flüchtlingen und Vertriebenen nachgezeichnet und verstehbar gemacht.
Zusammenleben von Tschechen und Deutschen in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts
Schülerinnen und Schüler des Jan-Valerián-Jirsík-Gymnasiums in Budweis haben sich in den Schuljahren 2011/2012 sowie 2012/2013 intensiv mit dem Zusammenleben von Tschechen und Deutschen in Südböhmen in den 1940er Jahren beschäftigt. Informationen gewannen sie hierbei vor allem aus Zeitzeugeninterviews, aus Ortschroniken und Archiven sowie aus der Fachliteratur. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist ein Sammelband, der online auf den Seiten des Gymnasiums zugänglich ist. Die Materialien sind jedoch lediglich auf Tschechisch. Der Band enthält Zeitzeugenerinnerungen, Auszüge aus Ortschroniken und aus der zeitgenössischen Presse. Die gewonnenen Erkenntnisse verarbeiteten sie ebenso in Form einer Wanderausstellung, die aus 11 Tafeln besteht. Nähere Informationen sowie eine deutsche Version des Sammelbandes erhalten Sie bei dem verantwortlichen Lehrer Vladímír Kojan.