Unterricht und Materialien
Die Mehrheit der bayerischen Schülerinnen und Schüler aller Schulformen fährt im Laufe ihrer Schulzeit auf Exkursion in eine KZ-Gedenkstätte. Der Besuch der KZ-Gedenkstätten Dachau oder Flossenbürg wird vom Freistaat Bayern bereits seit 1959 finanziell gefördert. Am historischen, authentischen Ort sollen die Schüler von den Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes erfahren. Auch in tschechischen Schulen ist es verbreitet, im Rahmen des Geschichtsunterrichts KZ-Gedenkstätten wie z.B. Theresienstadt in Nordböhmen zu besuchen.
Wenn man mit einer Schülergruppe die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg besucht, sollte man unbedingt einen geführten Rundgang über das ehemalige Lagergelände buchen. Die Gedenkstätte bietet fundierte Führungen zum Thema Lagerleben für deutsche sowie für tschechische Gruppen an. Auch ein Besuch der 2007 eröffneten Dauerausstellung ist für Schülerinnen und Schüler mit guten Deutsch- oder Englischkenntnissen sehr empfehlenswert. Da die Schülerinnen und Schüler durch das Gesehene und Gehörte in der Regel aufgewühlt werden und Fragen entwickeln, muss der Gedenkstättenbesuch vor Ort und/oder im Unterricht nachbereitet werden.
Dieser Nachbereitung dient unserer Unterrichtsentwurf. Er sollte auf eine Führung durch die Gedenkstättenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter folgen und erfordert in der Gedenkstätte eine selbstständige Recherche der Schülerinnen und Schüler. Die Ergebnisse der Recherche dienen dann in einer darauffolgenden Unterrichtsstunde der Nachbereitung des Besuches.
Unterrichtsentwurf "Umgang mit der Geschichte"
Aufgrund der starken Veränderungen, die das Lagergelände nach 1945 erfahren hat, stellt sich beim ehemaligen KZ Flossenbürg ganz besonders die Frage nach dem Umgang mit der Geschichte des Geländes. Unser Unterrichtsentwurf "Umgang mit der Geschichte" widmet sich in drei Modulen diesem Thema.
Lehrplananknüpfung
In allen Schulformen des bayerischen Schulsystems ist die Beschäftigung mit dem Terror und Völkermord der NS-Diktatur Bestandteil der Lehrpläne. In der Mittelschule erfolgt die Beschäftigung in der 8. Jahrgangsstufe, in der Realschule und dem Gymnasium in der 9. Jahrgangsstufe. Zudem bieten thematische Rückblicke und regionalgeschichtliche Unterrichtsvorhaben mit freier Themenwahl die Möglichkeit, das KZ Flossenbürg und die Erinnerung an dieses in den Blick zu nehmen. Im tschechischen Schulsystem ist der Zweite Weltkrieg und der Völkermord in den Rahmenbildungsprogrammen sowohl der Grundschulen als auch der Gymnasien verankert, die Schwerpunktsetzung bestimmt dabei jede Schule individuell.
Mittelschule: Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde 8.6.
Realschule: G 9.5, G 9.6, G 10.5
Gymnasium: G 9.2, G 9.5, G 11.2
Eine Aufstellung der konkreten Unterrichtseinheiten, in denen sich Materialien zum KZ Flossenbürg verwenden lassen, finden Sie in einer pdf-Datei zur Lehrplan-Anknüpfung.