Prachatice (Prachatitz)
Die Anfänge der Stadt Prachatitz sind mit der Siedlung des Wyschehrader Kapitels verbunden, das an der Stelle des heutigen Alt-Prachatitz stand und sich um die Peter und Paul Kirche herum erstreckte. Hierher kamen Säumer aus Passau seit Beginn des Goldenen Steiges bis zum Jahrhundertwechsel vom 13. zum 14. Jahrhundert. In Folge des Handelsaufschwungs auf dem Goldenen Steig am Beginn des 14. Jahrhunderts gründeten sie südlich der ursprünglichen Siedlung eine neue Stadt, die nach und nach eine Reihe von Privilegien bekam, die die Einfuhr von Salz nach Böhmen betrafen. Im Jahr 1420 wurde die Stadt besetzt und von den Hussiten niedergebrannt. Die Mehrzahl der Bewohner wurde erschlagen, einige wurden bei lebendigem Leib in der Kirchensakristei verbrannt. Eine erneute Blütezeit erreichte Prachatitz mit dem Übergang unter die Regentschaft der Rosenberger im Jahr 1501. Unter ihrem Schutz erreichte der Säumerhandel auf dem Goldenen Steig im 16. Jahrhundert seinen Gipfel. Nach Prachatitz kamen zu dieser Zeit 1200 Pferde in der Woche und die Blütezeit des Handels wirkte sich auf den Reichtum örtlicher Bewohner aus, und dadurch auch auf das Äußere der Stadt. Das 16. Jahrhundert war die Zeit der aktivsten Bautätigkeit. Im 20. Jahrhundert wurden in der ganzen Stadt neue Linien der Wehrmauern errichtet, es wurden neue Stadttore gebaut, in den 70er Jahren entstand das neue Renaissance Rathaus, ein Renaissance-Äußeres erhielt auch eine Reihe von Stadthäusern. Seit Ende des 16. Jahrhunderts fiel aber die Bedeutung des Goldenen Steiges und mit ihm auch die Bedeutung der Stadt Prachatitz als ein Handelszentrum auf diesem Handelsweg. Das Verbot der Einfuhr von bayerischem und Passauer Salz nach Böhmen aus dem Jahr 1706 bedeutete dann das definitive Ende Prachatitz als Wirtschaftszentrum.
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