Passau
Durch die zentrale Lage Passaus an drei Flüssen und zwischen den Salzlieferanten in Hallein wurde Passau der Salzumschlagsplatz des Mittelalters in Mitteleuropa. Hier kamen die Schiffe entlang des Inn nach Passau und wurden in die Ilzstadt gebracht, von wo das Salz zu Fuß in Kraxen oder auf Saumpferden weiter Richtung Böhmen transportiert werden. Die Veste Oberhaus überwachte die Zollstation, verfolgte diejenigen, die den Zoll nicht bezahlten und inhaftierte Straftäter des Goldenen Steiges. Außerdem wurde von der Veste aus der Weg überwacht und die Kaufleute beschützt.
Passau hatte Niederlagerecht. Drei Tage musste das Salz in Passau zum Kauf angeboten werden, bevor es weitergebracht werden durfte. Anders hätte Passau auch nicht eine so bedeutende Handelsstadt werden können. Durch den Salzhandel wurden viele Passauer Bürger reich und selbstbewusst gegenüber den Bischöfen, die die Stadt regierten. Es kam zu mehreren Auseinandersetzungen um die Stadtherrschaft.
Andererseits handelte Passau im Mittelalter fast ausschließlich mit fremden Gütern und wurde so erpressbar weil abhängig von den Lieferanten oder vom Willen der Herrscher.
Als Böhmen an die Habsburger fiel, wurde der Salzhandel ein Spielball zwischen Passau und Bayern, das schließlich gewann und den Salzhandel für sich beanspruchen konnte. Passau verlor 1706 endgültig den Salzhandel an Bayern.