Waldkirchen
Im 11./12. Jahrhundert wurde Waldkirchen gegründet., als ein neuer Pfarrsitz: die "Kirche im Wald". So ist auch das Wappen Waldkirchens zu erklären: ein Baum und ein Gotteshaus. Ein neuer Ort wurde notwendig, weil die Säumer nach einem Tag, ca. 25-30 Kilometer, rasten mussten. Die erste Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1203. 1256 wurden auch die Bewohner Waldkirchens auf dem Goldenen Steig zugelassen. Zuvor durften nur böhmische Händler auf dem Weg verkehren. Die Passauer Bischöfe gaben Waldkirchen das Marktrecht (Bestätigung im Jahr 1285) und später das alleinige Niederlagsrecht für Salz.
Die Säumer mußten hier nach einem Tagesmarsch von Passau bzw. aus der entgegensetzten Richtung aus Wallern kommend Rast machen und die Pferde versorgen, während die Bauern der Umgebung ihre Erzeugnisse feilbieten konnten. Die daraus entstandenen Wochenmärkte sowie ein aufblühender Salzhandel machten Waldkirchen bald sehr reich und zu einem lebhaften Ort.
Nach mehrmaliger Bedrohung des Marktes durch böhmische Scharen ließ der Passauer Fürstbischof Waldkirchen 1460 - 1470 mit einer Ringmauer, die heute noch teilweise erhalten ist und das Museum Goldener Steig beherbergt, umgeben.
Nach Ende des Goldenen Steiges im 17. Jahrhundert betrieb man in Waldkirchen Vieh- und Warenmärkte. Außerdem brachten die Wallfahrer zur Mutter Gottes von Frischeck und etwas später als in anderen Orten des Bayrischen Waldes auch der Tourismus.